Deutschland, Österreich, Schweiz: Für alle dieselbe PR - oder doch nicht?
Wir haben im Rahmen von mittlerweile 4 Marktstudien über 700 PR-Manager/innen aus der DACH-Region zu verschiedensten Bereichen der PR-Branche befragt. Ganz besonders viele Insights konnten wir durch die vergangene Studie in Kooperation mit Observer und der aktuellen Befragung in Zusammenarbeit mit Landau Media gewinnen können. Deshalb wollten wir in einem kurzen Beitrag beleuchten, wo hier etwaige Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei den drei Nationen liegen.
Reicht eine PR-Agentur aus, um in der gesamten DACH-Region vertreten zu sein, oder braucht man in jedem Land eine eigene PR-Agentur? Der Vorteil von einer länderübergreifenden Agentur liegt auf der Hand: Ein Briefing statt drei. Auf den ersten Blick wirkt es ganz einfach. In Deutschland, Österreich und der Schweiz spricht man Deutsch, also können Journalisten in der gesamten DACH-Region dieselben Presse-Texte erhalten - was soll da schon schief gehen?
Vieles ähnlich...
Journalisten der DACH-Region eint der hohe Stellenwert der Neutralität. Übertriebene Meldungen oder blumige Formulierungen, wie man sie in den USA kennt, finden hier eher weniger Beachtung. Aber auch in vielen Themengebieten sind sich die drei Länder ähnlich, Glücksspiel ist zum Beispiel nur in lizensierten Casinos möglich.
...aber nicht alles gleich
Zuallererst fällt auf, dass zumindest im Fall der Schweiz die deutsche Sprache alleine nicht genügt, um alle Bürger zu erreichen. Dafür müssten Französisch und Italienisch ebenfalls abgedeckt werden. Außerdem sind bedingt durch die kleineren Märkte, sind die Beziehungen in Österreich und der Schweiz zu Journalisten viel persönlicher. Exklusivität spielt daher eine größere Rolle als in Deutschland.
Tipps für deutsche PR in der Schweiz & Österreich
Mitteilungen an Schweizer oder Österreicher Journalisten sollten Zahlen und Fakten beinhalten, welche ganz besonders für deren Land relevant sind. Nur so erreichen sie auch tatsächlich die gewünschten Platzierungen. Damit Mitteilungen Deutscher PR-Agenturen also nicht direkt im Papierkorb landen, sollte genau recherchiert werden, welche Themen oder Ereignisse derzeit aktuell und damit auch relevant für Journalisten sind. Das können in den drei Ländern sehr unterschiedliche Themen sein, sodass verschiedene Pressemitteilungen nötig sind. Außerdem sollte ein Pressetext immer helvetisiert werden:
- ss statt ß
- Punkt statt Komma bei Geldbeträgen
- Nach der Anrede kein Komma und groß schreiben
Aber auch das bringt nur bedingt Erfolg, da in der Schweiz zum Teil andere Wörter verwendet werden als in Deutschland und Österreich.
Wann es Sinn macht
Nur in wenigen Fällen genügt eine PR-Agentur für die gesamte DACH-Region, etwa bei sehr bekannten Unternehmen, deren Mitteilungen für alle drei Länder interessant sind, selbst wenn sie nichts mit dem Land direkt zu tun haben. Es gibt zwar sehr wenige PR-Agenturen, die sich auf die DACH-Region als Ganzes spezialisiert haben, dafür machen die einen sehr guten Job und vertreten deren Kunden hervorragend in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Ihr seht also, so gleich sind die drei Länder gar nicht, wie es auf den ersten Blick oft scheint. Dennoch bestehen natürlich neben den zahlreichen Unterschieden auch viele Gemeinsamkeiten. Vor allem in der Arbeitsweise gleichen sich PR-Manager/innen in der DACH-Region sehr. Wie diese Arbeitsweise aktuell aussieht und wie sehr sie sich in den vergangenen 20 Jahren verändert hat, haben wir in jetzt herausgefunden. Dafür haben wir 220 PR-Manager/innen befragt und exklusiv mit einigen der bekanntesten Größen der Branche gesprochen.
Was dabei herausgekommen ist?
Wir verraten es dir in unserem neusten Whitepaper, das Anfang Oktober zum kostenlosen Download auf den Markt kommt - also stay tuned! 🔥
Lennart Stadtfeld
Public Relations Student (HdM Stuttgart)
Lennart hat seine Passion in der PR gefunden und schreibt neben seinem Studium an der Hochschule der Medien immer wieder über verschiedene Themen rund um die PR-Branche.