Die neusten Trends der Zeitungsbranche
In der Umfrage zu unserer letzten Marktstudie "Die Zukunft von PR" haben wir herausgefunden, dass Print immer noch auf Platz 3 der wichtigsten PR-Kanäle landet. Damit liegen Zeitungen, Zeitschriften und Magazine nur knapp hinter den Online- und Social-Media-Welt, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung für die PR gewonnen hat.
Print-Medien sind derzeit also auch weiterhin relevant für die PR-Arbeit. Doch wie lange wird das noch so bleiben? Im Laufe unserer letzten Marktstudien hat die Relevanz von Print immer weiter abgenommen. Grund genug für uns mal ausführlicher auf die neusten Trends der Zeitungs- und Verlagsbranche zu schauen. Was wird sich hier in den nächsten Jahren verändern und wo soll die Reise hingehen? Wir haben die wichtigsten Trends für euch zusammengefasst:
Digitale Transformation
Auch wenn Print-Medien heute noch von Bedeutung sind, rüsten sich die Verlage dennoch bereits jetzt für die Zukunft. Daher vollzieht sich in der Zeitungsbranche ein tiefgreifender Wandel von Print zu digital. Dazu gehört der Aufstieg von E-Paper, mobilen Apps und Online-Nachrichten-Websites, wobei 93 % der Verlage die Bedeutung solcher Angebote im Vergleich zu den Vorjahren sogar als noch weiter gewachsen an. Viele Verlage investieren stark in ihr digitales Angebot, um den veränderten Bedürfnissen der Verbraucher gerecht zu werden und in einem überfüllten Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.
Dabei verfolgen bereits 75 % der Verlage aktive Strategien, um bestehende Print-Kunden für deren Online-Angebote zu gewinnen.
Personalisierung und Benutzerfreundlichkeit
Bei der Fülle der online verfügbaren Inhalte konzentrieren sich die Verlage darauf, den Lesern ein personalisiertes und ansprechendes Erlebnis zu bieten. Dazu gehören maßgeschneiderte Newsfeeds, interaktive Funktionen und Multimedia-Inhalte. Die Verlage achten auch sehr auf die Benutzerfreundlichkeit ihrer Online-Plattformen und machen sie intuitiver und benutzerfreundlicher.
Auch Erzähl- und Darstellungsformen sollen an das neue Nutzerverhalten angepasst werden. So planen viele Verlage neue Podcasts, Videos, digitales Storytelling, Datenjournalismus und konstruktiven Journalismus.
Diversifizierung und Monetarisierung
Angesichts des Rückgangs traditioneller Einnahmequellen, wie der Print-Werbung, suchen die Verleger nach neuen Wegen, um ihre Inhalte zu monetarisieren. Dazu gehören Abonnementmodelle, gesponserte Inhalte und E-Commerce. Viele Verlage diversifizieren auch ihr Angebot über die traditionellen Nachrichteninhalte hinaus, z. B. durch Veranstaltungen, Podcasts und Videos.
Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung
Da die Sorge um die Umwelt und die soziale Gerechtigkeit gerade in den jungen Generationen immer größer wird, ergreifen die Verlage Maßnahmen, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern und Vielfalt sowie Integration zu fördern. Dazu gehören Initiativen zur Reduzierung des Papierverbrauchs, zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Verbesserung der Vielfalt am Arbeitsplatz. Denn nur so können sie ihr Image in Bezug auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung wieder aufpolieren und in dafür affinen Zielgruppen wieder stärker an Relevanz gewinnen.
Modernisierung der Unternehmenskultur
Da sich die Zeitungsbranche weiterentwickelt, arbeiten viele Verlage daran, auch ihre Unternehmenskultur zu modernisieren, um Talente anzuziehen und zu halten. Dazu gehört ein Schwerpunkt auf Innovation, Zusammenarbeit und Vielfalt sowie flexible Arbeitsregelungen und Mitarbeiterentwicklungsprogramme.
Ein Wandel der aktuell auch dringend nötig scheint: 67 Prozent der Mitarbeiter/innen in Verlagen stimmen „eher zu“, dass ihr Verlag über eine moderne und zukunftsgerichtete Unternehmenskultur verfüge. Lediglich neun Prozent stimmen „voll und ganz“ zu. Hier scheint also noch viel Potenzial versteckt zu sein, das es gilt hervorzuholen.
Vermutlich werden Print-Medien nicht sofort verschwinden, allerdings werden sie im Laufe der Zeit immer weniger werden. Viele Unternehmen sind im Wandel von Print zu Online schon deutlich weiter als die Verlage. Obi, Aldi und REWE werden beispielsweise den Druck von Prospekten aus Nachhaltigkeitsgründen einstellen. Vermutlich werden diesem Trend immer mehr Unternehmen folgen. Das erhöht selbstverständlich auch den Druck auf die Verlage.
Doch auch das Nutzerverhalten - gerade von jungen Zielgruppen - hat sich grundlegend verändert. Print-Medien werden kaum noch gelesen, sondern News vorwiegend auf Social Media oder Online-Plattformen konsumiert. Wollen die Verlage also weiterhin relevant bleiben, müssen auch sie sich dem Wandel anschließen. Eine Veränderung, die auch die PR-Branche in den kommenden Jahren stark beeinflussen wird.
Sarah Amler
Digital Process & Marketing Manager
Sarah war bei aclipp zuständig für das Performance Marketing, Social Media Aktivitäten und das digitale Onboarding in unserer Software.